Hallux Valgus - Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten in der Unfallchirurgie

Hallux oder präziser Hallux-valgus ist der medizinische Fachausdruck für eine schief stehende Großzehe und dadurch ausgelöst, ein weit vorstehender Zehenballen. Der erste Mittelfußknochen wandert beim Hallux in Richtung der Fußaußenseite und gleichzeitig wird die große Zehe nach innen zu den mittleren Zehen gedrückt. Der Vorderfuß wird breiter, der Kopf des mittleren Zehenknochens drückt gegen die Haut und den darunter liegenden Zehenballen. Die Sehnen und Muskeln verkürzen sich, die Fehlstellung wird immer stärker spürbar, verursacht Schmerzen und führt oft zu Arthrosen. Hallux-valgus tritt eher in fortgeschrittenem Lebensalter auf. Frauen sind sehr viel häufiger betroffen als Männer. Es gibt verschiedene Ursachen für die Erkrankung. Sie kann erblich bedingt sein, aber auch eine Bindegewebsschwäche, eine zu schwache Fußmuskulatur, rheumatische oder andere Gelenkserkrankungen sowie ein schlecht verheilter Bruch, infolge eines Unfalls und der darauf folgenden Unfallchirurgie, zum Beispiel bei Dr. med. Hermann Leidolf, oder andere Knochenerkrankungen können Auslöser sein. Häufig entsteht ein Hallux-valgus auch durch das häufige Tragen von Schuhen, die den Fuß falsch belasten und verformen. Gerade hochhackige Damenschuhe und zu enge spitze Schuhe führen dazu, dass die Großzehe in eine falsche Position gedrängt wird. Außerdem können nicht richtig angepasste Schuhe und extrem hohe Absätze auch dazu führen, dass das Fußquergewöbe sich absenkt und ein sogenannter Senk-oder Spreizfuß entsteht. Er ist oft auch ein Hallux-Auslöser. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass auf 10 Frauen mit Hallux-Valgus nur ein Mann kommt.

Was kann man aber tun, wenn man dieses schmerzhafte unangenehme Leiden bekommt?

Es gibt Fälle, in denen ein Hallux-valgus zwar unschön aussieht und die Wahl passender Schuhe erschwert, aber eigentlich nicht schmerzhaft ist. Trotzdem sollte man etwas dagegen tun, weil die Fehlstellung ohne Behandlung im Laufe der Zeit immer stärker wird und es auch zu Gelenkerkrankungen kommen kann. Eine wichtige Erstmaßnahme ist in jedem Fall die Anschaffung bequemer passgerechter Schuhe mit flacheren Absätzen. Sie sollten dem Fuß seitlichen Halt und Stabilität geben. Außerdem sollte man hin und wieder barfuß gehen. Auch Fußgymnastik kann helfen. Entweder lässt man sich entsprechende Übungen bei einer physiotherapeutischen Behandlung zeigen, oder informiert sich zum Beispiel im Internet. Regelmäßig ausgeführt, kann so schwache Fußmuskulatur wieder etwas gestärkt werden. Ist der Hallux schon stärker ausgeprägt, können Abstandshalter zwischen der ersten und zweiten Zehe, sowie Bandagen, die Großzehe etwas zurück drücken. Es gibt auch Schienen, die beim Schlafen, nach der Unfallchirurgie, die Zehe in der richtigen Position fixieren. Um die Haut und den Schleimbeutel des Zehenballens zu schützen, gibt es Schaumgummi-Auflagen. Ist der Ballen schon entzündet und schmerzt, helfen neben entzündungshemmenden Medikamenten, Salben und kalte Umschläge. Es gibt aber auch Fälle, in denen die Schmerzen so schlimm werden, dass die Betroffenen fast nicht mehr laufen können und selbst beim Sitzen oder Liegen die Beschwerden kaum noch ertragen. Dann bleibt nur noch eine Operation. Dabei wird die große Zehe durch verschiedene Techniken wieder begradigt. Dazu sollte man sich am besten von einem Experten beraten lassen.


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